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Clifton Anderson: »Been Down This Road Before«

2021, Ropeadope

Gleich das erste Stück »Mission Statement« swingt vergnüglich los mit Buster Williams’ walking bass und Al Foster’ s Beckenarbeit, über die Posaunist Clifton Anderson die ansprechende Melodie spielt, bevor er und Pianist Stephen Scott darüber improvisieren. Für »Nana – D« gesellen sich Tenorsaxofonist Antoine Roney mit ausdruckstarkem Sound und Perkussionist Victor See Yuen hinzu, der spannende rhythmische Komplexität einbringt. Im Bacharach-David-Standard »A House Is Not a Home« demonstriert Anderson die Schönheit seines Posaunenklangs, dann folgt ein kurzer weltmusikalischer Ausflug mit Didgeridoo und diversen Flöten in »Mysticancients«. »Sonny Says« ist Andersons Onkel Sonny Rollins gewidmet und erweist sich als mitreißender Swinger mit schnellen Läufen von Anderson, René McLean am Tenorsaxofon und Scott über der brillanten Rhythmusarbeit von Williams und Ronnie Burrage. Seiner Schwester Vallyn widmet Anderson »Sista Gemini«. Er zelebriert die gelungene Melodie, bevor Tenorsaxofonist Eric Wyatt und Pianist Scott zu langen abwechslungsreichen Soli ansetzen. »T.U.B.C.« ist dem verstorbenen Bassisten Bob Cranshaw gewidmet und hat einen karibischen Touch mit Schlagzeuger und zwei Perkussionisten und dem inspirierten Monty Alexander am Klavier. Der Titelsong beginnt mit Anderson und seiner Melodie über Peter Bernsteins Gitarre, dann setzt Andy Beys einfühlsamer Gesang ein über die immer wiederkehrenden menschlichen Kämpfe, eingebettet in einen nostalgisch anmutenden angedeuteten 1970er Fusion Sound. Mit diesem Album ist Clifton Anderson eine hörenswerte Dokumentation seiner selbst als Posaunist und Komponist gelungen. 

Text: Hans-Bernd Kittlaus