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King Georg Klubbar meets Dublab. Die DJ-Sets unserer Reihe.


»Vom Beginn der 1950er- bis Anfang der 60er Jahre wurden viele Jazzaufnahmen auch im 45 rpm Single oder EP-Format auf Labels wie zum Beispiel Philips, Brunswick, Metronome, Sonet oder Contemporary veröffentlicht. Ganze Alben kosteten gerne mal bis zu 25 D-Mark, das war in den Fünfzigern eine Menge Geld, so konnte sich der vor allem junge Jazzfan mit kleinem Geldbeutel trotzdem gute Musik leisten…Dies ist eine zweistündige Zusammenstellung von Swing-, Bebop,-Cool bis Hardbop Aufnahmen ausschliesslich von 7inch Singles gespielt, die ich in den letzten vier Jahrzehnten auf Flohmärkten oder in Trödelläden erstanden habe.«

Tracklist

1 – Allan Ganley Quartet : Margona

2 – Thad Jones : illusive

3 – Horace Silver Quintet : Baghdad Blues

4 – Duke Ellington : New Piano Roll Blues

5 – Art Tatum : Yesterdays

6 – Teddy Wilson : Just One Of Those Things

7 – Lionel Hampton : How High The Moon

8 – Bill Jennings Quintet : Piccadilly Circus

9 – Al Cohn Ensemble : Inside Out

10 – Gerry Mulligan : Out of this World

11 – Shelly Manne : The Dart Game

12 – Charlie Parker : Embraceable You

13 – Lem Winchester Sextet : Lady Day

14 – Toots Thielemans : Blues pour Flirter

15 – Junior Mance Trio : Smokey Blues

16 – David Newman : Tin Tin Deo

17 – Nat King Cole Trio : Caravan

18 – Buddy De Franco : Kamasutra

19 – Wilbur De Paris : I Found A New Baby

20 – Slim Gaillard Orch. : Slim’s Jam

21 – Andy & the Bey Sisters : Scoubidou

22 – George Shearing Quintet : Strange Enchantment

23 – Barney Kessel : Foreign Intrigue

24 – Victor Feldman : Evening in Paris

25 – Chris Connor : Poor Little Rich Girl

26 – Chet Baker & Strings : Love

27 – Pete Rugolo : The Thin Man

28 – Buck Clayton Quintet : Premier Bal

29 – Art Pepper : Besame Mucho

30 – Shorty Rogers Giants : Pirouette

31 – Bernard Pfeiffer Trio : Lullaby Of Birdland

32 – John Lewis Jazz Society : Django



2021, Stunt Records

Der 40-jährige Schlagzeuger und Komponist Snorre Kirk wuchs in Norwegen auf, ging dann zum Studium nach Kopenhagen und blieb. Über die letzten zehn Jahre hat sich seine Band zu einer der interessantesten in Dänemark entwickelt. Alle neun Kompositionen des vorliegenden Albums stammen von Kirk, der einen altmodisch anmutenden Hang zur Melodie hat, diesen aber mit modernen Arrangements zu verbinden weiß. »Bright & Early« erinnert sofort an Count Basie mit wohlgesetzten, aber spärlichen Tönen von Pianist Magnus Hjorth und in die Beine gehendem Rhythmus von Bassist Anders Fjeldsted und Kirk. Die Tenorsaxofonisten Stephen Riley und Jan Harbeck wechseln sich ab, leider ohne Angabe, wer was spielt. Beide stehen in der Tradition der großen Tenor-Stilisten Ben Webster und Lester Young. Riley, der schon auf der Vorgänger-CD »Tangerine Rhapsody« (Stunt) 2019 dabei war, zeichnet sich durch eine ganz eigene Mischung von Weichheit und Kraft in seinem Sound aus, sehr gelungen etwa in »Call to Prayer« und »Blues Arabesque«. Im Titelsong geht Pianist Hjorth noch etwas weiter in die Jazz-Geschichte, dann spielt Riley ein melodisches Solo mit gehauchten Tönen in bester Tenorsax-Tradition. »Dive« bekommt einen dezenten Latin Rhythmus, am Ende swingt »The Grind« in mittlerem Tempo und mit inspiriertem Saxofonsolo. Band und Album machen Spaß.

Text: Hans-Bernd Kittlaus

Unser wöchentlicher Podcast über das Leben, die Musik und alles, was dazugehört.

18. Folge: Jochen Axer im Gespräch mit Uwe Bräutigam, Moderator der Sendung »Jazz and beyond« auf 674.fm

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King Georg Klubbar meets Dublab. Die DJ-Sets unserer Reihe.

Sharlie


»Eine zweistündige Auswahl, die sich mit Jazz in seiner Vielfalt befasst und verschiedene Länder besucht. Die Aufnahme der ersten Live-Performance von Nina Simone zu Beginn ihrer Karriere mit dem berühmten Titel »Black is the Color of my true love’s hair«, die spirituellen Schwingungen von Abdullah Ibrahim, der letzte Release der Kölner Afro-Jazz-Fusion Band Muito Kaballa.«

Tracklist

  1. Black is the color of my true love’s hair, Nina Simone
  2. Ishmael, Abdullah Ibrahim
  3. Blasé, Archie Shepp
  4. Morning, Yusef Lateef
  5. Utopia and visions, Don Cherry
  6. Mamari, Rafael Aragon Remix
  7. Djembe Amam, Amampondo
  8. Bidon Dachine, Eugene Mona
  9. Benoite, LaBelle
  10. Hal Asmar El Lon, Lena Chamamyan
  11. Morning Glory, Jamiroquai
  12. Snitches Brew, Kamaal Williams
    13.I cancelli Della, Franco Battiato Memoria
  13. The World 2, Shigeo Sekito
  14. Ntsikana s Bell, Dollar Brand Duo



https://www.youtube.com/watch?v=wQnBvO2qla0
Louis Armstrong 1956 mit dem Sly Oliver Orchestra

On the Sunny Side of the Street« ist ein Song aus der Broadwayshow »The International Revue« von Lew Leslie aus dem Jahr 1930, als dessen Urheber Jimmy McHugh (Melodie) und Dorothy Fields (Text) gelten. Das fröhliche Stück wurde von etlichen Künstlern aus dem Jazz aufgegriffen, schon 1930 von Ted Lewis, in der mit Text unterlegten Liedform von Louis Armstrong bereits 1932, der immer wieder darauf zurückkam – nicht zuletzt dadurch wurde das Stück zum beliebten Jazzstandard. Leichtigkeit und Text trafen die Sorgen der Menschen in der Weltwirtschaftskrise, gleichzeitig war die »sonnige Straßenseite« ein klarer Hinweis auf die auch durch getrennte Straßennutzung durchgesetzte Diskriminierung, die nur den Weißen die »sonnige« Seite des Lebens erlaubte.  An der Spitze also eine Version von Louis Armstrong aus dem Jahr 1956 mit dem Sly Oliver Orchestra. 

Dieses Stück, anders als viele andere, lebt auch vom Text: 

Grab your coat and get your hat. 
Leave your worry on the doorstep. 
Just direct your feet 
Btune is your step.
Life can be so sweet 
On the sunny side of the street.
I used to walk in the shade 
With those blues on parade, 
But now I’m not afraid. 
This rover crossed over. 
If I never have a cent, 
I’ll be rich as Rockefeller. 
Gonna set my feet 
On the sunny side of the street. 
Grab your coat and get your hat. 
Leave your worry on the doorstep. 
Just direct your feet 
To the sunny side of the street. 
Can’t you hear a pitter-pat? 
And that happy tune is your step. 
Life can be so sweet 
On the sunny side of the street.
I used to walk in the shade 
With those blues on parade, 
But now I’m not afraid. 
This rover crossed over 
If I never have a cent, 
I’ll be rich as Rockefeller 
With gold dust at my feet 
On the sunny side of the street.

(Eigene Übersetzung unautorisiert)

Schnapp dir deinen Mantel und holen deinen Hut. 

Lassen deine Sorgen auf der Türschwelle liegen. 

Lenke nur deine Füße 

auf die Sonnenseite der Straße. 

Kannst du nicht das Getrippel hören? 

Und diese fröhliche Melodie ist dein Schritt.

Das Leben kann so süß sein 

Auf der Sonnenseite der Straße.

Früher ging ich im Schatten spazieren 

Mit den Blauen auf der Parade, 

Aber jetzt habe ich keine Angst mehr. 

Das Vagabundenleben ist vorbei 

Auch wenn ich nie einen Cent habe, 

werde ich reich wie Rockefeller sein. 

Ich setze meine Füße 

Auf die Sonnenseite der Straße. 

Schnapp dir deinen Mantel und nimm deinen Hut. 

Lass deine Sorgen auf der Türschwelle liegen. 

Lenke nur deine Füße 

Auf die sonnige Seite der Straße. 

Kannst du nicht das Getrippel hören? 

Und diese fröhliche Melodie ist dein Schritt. 

Das Leben kann so süß sein 

Auf der Sonnenseite der Straße.

Früher ging ich im Schatten spazieren 

Mit den Blauen auf der Parade, 

Aber jetzt habe ich keine Angst mehr. 

Das Vagabundenleben ist vorbei

Auch wenn ich nie einen Cent habe, 

werde ich reich wie Rockefeller sein 

Mit Goldstaub zu meinen Füßen 

Auf der Sonnenseite der Straße.

Einige Vokalversionen von absoluten Stars:

Billie Holiday, 1944
Frank Sinatra, 1961
Tony Bennett, 1991

Und zum Abschluss eine frühe Trioversion aus dem Jahr 1952 mit Lester Young am Piano, Oscar Peterson am Piano, Barney Kessel an der Gitarre, Ray Brown am Kontrabass und J.C.Heard am Schlagzeug. Ohne Gesang! 


Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.

2019, Edition Records

Bassist Dave Holland und Saxofonist Chris Potter arbeiten schon seit über 20 Jahren zusammen. Das Zusammenwirken mit dem indischen Tabla-Spieler Zakir Hussain unter dem Namen Crosscurrents Trio, der auf dem Album nicht auftaucht aber für Live-Auftritte genutzt wird, ist hingegen recht neu. Hussain ist wahrlich kein Unbekannter, wirkte er doch schon in den 1970er Jahren in John McLaughlins Weltmusikband Shakti mit. Im Trio gelingt es den Dreien höchst elegant, Jazz und indische Einflüsse in acht Eigenkompositionen der Beteiligten miteinander zu verbinden. Das erste Stück, Potters »Ziandi«, beginnt mit Hollands sonorem bestens aufgenommenen Bass. Hussain steuert ruhige Percussion bei, bevor Potter mit seinem sofort erkennbaren Ton souveräne Melodielinien anstimmt. Holland und Hussain spielen ein meisterliches Duo, am Ende schaltet sich Potter nochmals ein. Hollands »Lucky Seven« entwickelt sich zu einem spannenden Trigespräch, diesmal mit Potter am Sopransaxofon. Hussain bringt zweifellos sein kulturelles Erbe ein, aber die meiste Zeit wirkt die Musik mehr jazzig als weltmusikalisch. Anspieltipp ist Potters Titelstück mit fesselnder Melodielinie, mitreißendem Rhythmus und virtuosen Soli der drei Musiker. Eine höchst gelungene Einspielung von drei Meistermusikern. 

Text: Hans-Bernd Kittlaus

Johanna Klein

Musiker*innen, Künstler*innen, DJs und andere Kulturschaffende unterhalten sich anhand von zehn ausgewählten Platten über ihre Musikleidenschaft und ihr Leben.

Zweite Folge: Hermes Villena im Gespräch mit der Saxofonistin Johanna Klein.

Caravan« ist einer der bekanntesten Jazzstandards, komponiert von Juan Tizol und gilt als einer der größten Hits, die Duke Ellington je hatte; der Titel wurde zu einem dauerhaften Teil des Bandrepertoires. 

Die Melodie ist geheimnisvoll, fast orientalisch. Ellington arrangierte den Song mit zusätzlichen Orientalismen und gab ihm einen neuen, konventionelleren Mittelteil, der stark mit der Hauptmelodie kontrastiert und es zu einem Ellington-Stück machte.

Der Song wurde in unzähligen Versionen verschiedener Künstler*innen bearbeitet und aufgenommen. An den unterschiedlichen Versionen wird deutlich, dass Jazz von der Interpretation, der eigener Sicht, der permanenten Kreativität der Künstler*innen lebt – und daher nie veralten kann.

Oben das Original mit dem Ellington-Orchester aus dem Jahr 1936. 

Großartig die Version des Duke mit Ella Fitzgerald und damit Text, der von Irving Mills stammt. 

Night and stars above that shine so bright
The myst’ry of their fading light
That shines upon our caravan

Sleep upon my shoulder as we creep
Across the sand so I may keep
This mem’ry of our caravan

This is so exciting, you are so inviting
Resting in my arms
As I thrill to the magic charms

Of you beside me here, beneath the blue
My dream of love is coming true
Within our desert caravan

Night, night, night, night and stars above that shine so bright
The myst’ry of their fading light
That shines upon our caravan

Sleep upon my shoulders as we creep
Across the sand so I may keep
This mem’ry of our caravan

This is so exciting, you are so inviting
Resting in my arms
As I thrill to the magic charms

Of you beside me here, beneath the blue
My dream of love is coming true
Within our desert caravan

You beside me here, beneath the blue
My dream of love is coming true
Within our desert caravan

Eigene unautorisierte Übersetzung

Die Nacht und die Sterne oben, die so hell leuchten

Die Mystik ihres verblassenden Lichts

Das auf unsere Karawane scheint

Schlaf auf meiner Schulter, während wir

Über den Sand kriechen, damit ich

Diese Erinnerung behalte…an unsere Karawane

Das ist so aufregend, du bist so einladend

Du liegst in meinen Armen

Während ich dem magischen Zauber erliege

Von dir neben mir, hier unter dem Blau

Mein Traum von Liebe wird wahr

In unserer Wüstenkarawane

Nacht, Nacht, Nacht, Nacht und Sterne, die so hell leuchten

Die Mystik ihres verblassenden Lichts

Das auf unsere Karawane scheint

Schlaf auf meinen Schultern, während wir durch den Sand kriechen

Über den Sand, damit ich

Diese Erinnerung behalte ….an unsere Karawane

Das ist so aufregend, du bist so einladend

Du liegst in meinen Armen

Während ich dem magischen Zauber erliege

Von dir neben mir, hier unter dem Blau

Mein Traum von Liebe wird wahr

In unserer Wüstenkarawane

Du hier neben mir, unter dem Blau

Mein Traum von der Liebe wird wahr

In unserer Wüstenkarawane

Als dritte, ganz andere  Version mit Duke Ellington am Piano eine Trio-Version mit Charlie Mingus am Kontrabass und Max Roach am Schlagzeug aus dem Jahr 1962:

Und Nr. 4 mit ganz großem Orchester wohl aus dem Jahr 1969:

Schließlich nicht weniger als sieben Versionen hintereinander von den unterschiedlichsten Größen der Jazz-Geschichte, beginnend mit Duke, dann Art Tatum, Tommy Flanagan, Erroll Garner, Thelonious Monk, Oscar Peterson und Michel Petrucciani:

0:01​ —Duke Ellington Orchestra at Carnegie Hall in New York in 1946, 3:54​ — Art Tatum (piano), Hollywood Bowl in 1956, 6:37​  -Tommy Flanagan (piano), George Marz (bass) and Kenny Washington (drums), 1989, 12:57​ — Erroll Garner (piano), Wyatt Ruther (bass) Fats Heard (drums), 1953, 20:03​ — Thelonious Monk (piano), Oscar Pettiford (bass) Kenny Clarke (drums), 1955, 26:03​ — Oscar Peterson (piano), Joe Pass (guitar), David Young (bass), Martin Drew (drums), 1986, 32:52​ — Michel Petrucciani (piano), Alte Oper Frankfurt, 1997 


Ein großartiges Stück, eine starke Melodie, tolle Arrangements. I love it.


Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.

King Georg Klubbar meets Dublab. Die DJ-Sets unserer Reihe.

Matt Fox


Matt Fox aus Köln ist leidenschaftlicher Schallplattensammler. Soul, Funk, Disco, Boogie und Jazz (von Be Bop über Hard Bop bis Fusion) sind seit fast 25 Jahren seine große Leidenschaft. Ob LP oder auch 45. Was gut ist wird eingepackt und aufgelegt. Als DJ konnte man ihn vor der Pandemie oft in Europa hören. Nun zumindest jeden 3. Dienstag von 20:00-22:00 Uhr auf Dublab – oer jetzt hier aus der King Georg Klubbar…

Tracklist

  1. Billy Taylor – Summertime – Atlantic
  2. John Coltrane  – Village Blues Take 2 – Impulse
  3. Bobby Hutcherson – Till Then – Blue Note
  4. Cannonball Adderley Quintet – New Delhi – Riverside
  5. Jack Wilson Quartet – Harbor Freeway 5pm – Century 67
  6. Donald Byrd – El Dorado – Blue Note
  7. Grant Green – If I Should Lose You – Blue Note
  8. Bobby Timmons  – Dat Dere – Riverside
  9. Howard McGhee – Maggie’s Back In Town – Contemporary
  10. Duke Jordan – No Problem Pt 1
  11. Art Farmer – Mox Mix – United Artists / London
  12. Elvin Jones – Lycra Too? – Atlantic
  13. Yusef Lateef – Blue Rocky – Charlie Parker / Egmont
  14. Hank Mobley – Up Over And Out – Blue Note
  15. Lee Morgan – Sneaky Pete – Blue Note
  16. Harold Corbin – Soul Sister – Roulette
  17. Lenny McBrowne & His 4 Souls – Lazinka’s Tune – Pacific Jazz
  18. Curtis Amy & Frank Butler – Gone Into It – Pacific Jazz
  19. Thelonious Monk – Straight, No Chaser – Riverside



2019, Rainy Days

Der erst 19-jährige russische Altsaxofonist Makar Kashitsyn legt mit »Jazz Animals« eine beeindruckende Debüt-Scheibe auf dem Rainy Days Label vor. Sein Talent wurde schon früh entdeckt, so dass er mit 17 bereits seine Ausbildung bei Vincent Herring an der Manhattan School of Music fortsetzen konnte. Die vorliegende Aufnahme entstand Mitte 2018 in Moskau mit einer exzellenten Band aus russischen Musikern und mit den amerikanischen Gästen Josh Evans an der Trompete und Chad Lefkowitz-Brown am Tenorsaxofon. Kashitsyns »Going to Ekaterinburg« swingt höllisch mit feurigen Solos von Lefkowitz-Brown und Pianist Alexey Polubabkin. Das ruhigere »Confession« nutzt Evans zu einem wohlkonstruiertem Solo, bevor Kashitsyn über Sasha Mashins Schlagzeugspiel höchst expressiv wird. »Song for Chad« bietet Lefkowitz-Brown Gelegenheit zu einem langen Solo großer Intensität. Das bluesige »Our Song« verfremdet Kashitsyn mit elektronischen Effekten. In »Time to Forget« spielt Kashitsyn unisono mit der holländischen Sängerin Hiske Oosterwijk, dann folgt ein kurzes Solo des Bassisten Makar Novikov, bevor Kashitsyn zu einem lyrischen Solo ansetzt, das er abwechselnd mit Lefkowitz-Brown geschmackvoll gestaltet. »Phone Call« beginnt ruhig mit Novikovs Bass und Oosterwijks Stimme. Dann zieht die Band das Tempo an, Kashitsyn und Lefkowitz-Brown führen die CD mit expressiven Soli zum Ende. Von Kashitsyn wird sicher noch viel zu hören sein.

Text: Hans-Bernd Kittlaus