»Birdland«
Jazzclub und Ohrwurm: Nicht wegzudenken aus der Jazz-Historie. Das New Yorker Birdland muss für jeden Jazzclub, also auch das King Georg, Vorbild und Ansporn sein. Um so schöner, dass es eine musikalische Hommage für diesen Club gibt, geschrieben von Joe Zawinul.
Mit seiner Band Weather Report veröffentlichte er das zur Kategorie Fusion gehörende Werk 1977; es wurde bereits 1979 zu weiteren Erfolgen durch The Manhattan Transfer mit einem Text von Jon Hendricks geführt. Zwei Grammy Awards für die Version von Quincy Jones 1989 auf seinem Album »Back on the Block« sprechen eine deutliche Sprache. Die führende kubanische Band Los Van Van fügte dem Stück eine erweiterte Interpolation des Stückes in ihrem Song Tin Pop/Birdland bei.
Nicht der Erfolg sollte für den Jazzpuristen Skepsis auslösen: Natürlich ist »Birdland« heute musikalisch vom Mainstream vereinnahmt. Aber warum löst das kritische Stimmen aus? »Birdland« war und ist der Höhepunkt der kommerziellen Karriere von Weather Report. Nichts besser als das: Denn Birdland war von 1949 bis 1965 am Broadway der Club, wo Zawinul Count Basie,Louis Armstrong, Duke Ellington und Miles Davis hörte. Und es gehört zu den Stücken, die weltweit Menschen erreichen und pure Freude und Emotion auslösen. Viele große Künstler haben dies genutzt. Und gerade Weather Report und Manhattan Transfer hatten keine Berührungsängste, wie man einem gemeinsamen Auftritt 1982 entnehmen kann.
Unglaubliche Großbesetzungen mit einer Fülle von Stars haben sich für Interpretationen zusammengefunden, so wie bei Quincy Jones in seiner Veröffentlichung »Back on the Block«:
Mit einer persönlichen Erinnerung will ich schließen: ich erinnere ich mich gut an den Auftritt von Buddy Rich mit seiner superjungen Bigband im Kölner Sartory 1980 😊
Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.