Frederik Villmow Quartet feat. Tomas Franck: »Live In Copenhagen«
Der junge Schlagzeuger Frederik Villmow legt mit »Live In Copenhagen« sein Debütalbum vor, aufgenommen im Montmartre Klub im Februar 2019. Villmow stammt aus einer sehr musikalischen Familie im Kölner Raum und lebt und studiert seit 2015 in Trondheim, Norwegen. Seine Band, ein hochkarätiges internationales Ensemble, spielt Straight Ahead Jazz vom Feinsten, den man als Postbop einordnen kann. Es sind gleich zwei Saxofonisten dabei, der Schwede Tomas Franck, der schon lange in Dänemark lebt und zu den ausdrucksstärksten Tenor-Stimmen Skandinaviens gehört, sowie der junge Berliner Saxofonist Marc Doffey, der sich glänzend neben Franck behauptet. Das Album beginnt mit Villmows Komposition »The Case Of Steven Avery« und inspirierten Soli der Saxofonisten über dem heftig swingenden Rhythmusfundament von Villmow und dem norwegischen Bassisten Julian Haugland. Der dänische Pianist Carl Winther zeigt sogleich seine Klasse als Solist. Nach dieser fast 10-minütigen Tour de Force gönnt die Band dem Zuhörer mit Villmows „Sunset“ eine Ruhepause. Den Standard »Skylark« leitet Haugland mit melodischem Bass-Solo ein, dann soliert einer der Saxofonisten (leider ist nicht dokumentiert welcher) über Hauglands Bass-Begleitung. In Francks Stücken »Intuitive Matter« und »Blues Steps« nehmen die beiden Saxofonisten das Heft energisch gemeinsam in die Hand, bevor die CD mit der Ballade »A Nightingale Sang In Berkeley Square« endet. Villmow ist ein beeindruckendes Debüt gelungen, das Lust auf mehr macht.
Text: Hans-Bernd Kittlaus