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Kira Linn (Baritonsaxophon, Komposition, Stimme), Nino Wenger (Altsaxophon, Flöte),  Christopher Kunz (Tenor – und Sopransaxophon),  Lukas Großmann (Piano, Synthesizer), Lisa Köberlein (Electric Bass), Johannes Koch (Schlagzeug)

Die deutsche Baritonsaxofonistin Kira Linn begeht mit ihrem Linntett auf ihrer spannenden Platte «Illusion» (VÖ: 07.04.23 via Whirlwind Recordings) gleich mehrere neue Pfade: Erstmals benutzt sie ihre Stimme und hat eigene Lyrics für eine Auswahl Songs geschrieben. Wut und Ohnmacht, aber auch Kraft, Diversität und Freiheit sind Kernbegriffe und Emotionen, die während der Pandemie aufkamen und sich durch das neue Album ziehen. Inspirationen bilden Billie EilishHiatus Kaiyote und Bon Iver, genremäßig bewegt sich «Illusion» in Gefilden von Jazz über Pop und Indie bis Electro, Neo-Soul, R&B. Oder: irgendwo zwischen authentischem Jazz-Gestus, Neo-Soul-Romantik und latent-irrem Nintendo-Pop, gespielt von drei Saxophonen sowie Rhodes, E-Bass und Drums.



Die in Großbritannien geborene, in Berlin ansässige Komponistin, Perkussionistin, Produzentin und Instrumentenbauerin Bex Burch hat Schlagzeug und handgefertigte Xylophone genutzt, um sich einen einzigartigen Klangraum zu erschaffen. Ihre unermüdliche Kreativität und ihr Wunsch, neue musikalische Herausforderungen auf einer Vielzahl von perkussiven Instrumenten anzunehmen, haben dazu geführt, dass ihre Aufnahmen gleichermaßen erfolgreich in den divergenten Welten des Avantgarde, Post-Punk und der Improvisation angesiedelt sind. Burch hat bereits Musik als Teil von Boing! zusammen mit Leafcutter John veröffentlicht und mit renommierten Londoner Künstlern wie Sarathy Korwar und Danalogue von The Comet Is Coming zusammengearbeitet. Ihr gemeinsames Album „Flock“ wurde über das angesehene Label Strut veröffentlicht. Zudem leitet sie die Band und das Label Vula Viel und hat mit Künstlern von Peter Zummo bis Dame Evelyn Glennie zusammengearbeitet. Bex beschreibt ihren Klang als „unordentlichen Minimalismus“. Ihr Debüt-Soloalbum „There is only love and fear“ (Oktober 2023), das über das avantgardistische Label International Anthem aus Chicago veröffentlicht wird, ist das Ergebnis ihrer Eintauchens in die kreative Community des Labels. Sie hat zugehört, was es ihr gab, Feldaufnahmen gemacht und die Musik aus den Zusammenarbeiten und Umgebungen entstehen lassen, die sie erlebt hat.



Will Vinson (Saxofon), Gilad Hekselman (Gitarre), Nate Wood (Schlagzeug)

Trio Grande ist ein kollaboratives multinationales Trio mit dem britischen Saxofonisten Will Vinson, dem israelischen Gitarristen Gilad Hekselman und dem amerikanischen Schlagzeuger Nate Wood. In ihrer ersten Inkarnation veröffentlichte die Band ein gleichnamiges Debütalbum, das von der Kritik begeistert aufgenommen wurde. Leider konnte die Band aufgrund der Covid-19-Pandemie nie vor einem Publikum auftreten. Die neue Version des Trios bereitet sich bereits auf Auftritte im Herbst 2022 vor und wird danach ins Studio gehen, um ein neues Album aufzunehmen, das wie die erste Platte Musik von allen Mitgliedern der Band enthalten wird.



Die King Georg Bigband

Heinz Dieter Sauerborn, Paul Heller, Andi Maile (Saxofone), Wim Both, Ruud Breuels (Trompeten), Günter Bollmann, Uli Plettendorff (Posaunen), Jürgen Neudert (Tenorhorn), Richie Hellenthal (Tuba), Ingo Senst (Bass), Jörg Achim Keller (Schlagzeug und Arrangements), Billy Test (Piano)

DREAMBAND! – mit diesem Wort beschrieb er vor 2 Jahren die handverlesene Besetzung seiner KING GEORG 12 vor der Premiere – bevor dann die Pandemie diesem spannenden Projekt nach nur einem Auftritt ein jähes Ende bereitete. Nun wird die Konzertreihe endlich wieder aufgenommen, beginnend am Mittwoch, 21.9.2022. Der Arrangeur und langjährige Chefdirigent der Big Bands des hr und NDR wird für die monatlichen Konzerte der Band regelmäßig neue Musik schreiben, die immer am dritten Mittwoch eines Monats von diesem All-Star-Ensemble des deutschen Big Band Jazz uraufgeführt wird. Originalkompositionen und Bearbeitungen von Standards, die Platz für die hervorragenden Solisten des Ensembles lassen, in denen sich die swingende Rhythmusgruppe frei entfalten kann und in deren Ensemblesound sich die Energie einer Big Band mit der Flexibilität einer Combo, die Schärfe der heißesten Bands mit der samtigen Geschmeidigkeit der coolsten verbindet. „A new sound is born!



Paul Scheugenpflug (Altsaxofon), Jannis Krüger (Piano), Sebastian Claas (Bass), Max Autsch (Schlagzeug, Komposition) 

Ein Konzert aus der Reihe Young Talents

Das 2021 gegründete Quartett um den Schlagzeuger Max Autsch präsentiert offen moderne Eigenkompositionen aus der Feder des Namensgebers. Hintergrund dieser Kreationen sind interessante harmonische Zusammenhänge und energetische Wellen. Im richtigen Moment den richtigen Sound zu kreieren und bewusst Bögen zu spannen, ist das Konzept des Ensembles. Hinzu kommen Harmoniefolgen nach dem Vorbild der Klassik, die im Zusammenhang mit den modernen Klängen des Quartetts einen zeitgemäßen Sound und Raum für extrovertierte, spontane Momente erzeugen. Über ein Stück des aktuellen Programms schrieb die Frankfurter Rundschau im April 2021: „In „Skyline“, einer Komposition von Maximilian Autsch, geht es in freie Gefilde, mit einem Bogenschlag von Monk zu harmonischen Schwebungen zwischen Debussy und Schönberg.“ Anfang 2022 erhielt das Quartett das „Bayern innovativ“ Stipendium des Freistaats Bayern.



Camille Bertault (Gesang, Kompositionen und Texte), Fady Farah (Klavier, Rhodes, Orgel), Christophe Minck (Kontrabass, Moog, Gesang), Minino Garay (Perkussion, Schlagzeug), Julien Alour (Trompete, Flügelhorn)

Die Percussions sind der Knotenpunkt des Projekts, sie vermischen und bringen Welten zusammen, die im Allgemeinen nicht miteinander verbunden sind: Gesang, Jazz, Improvisation, Theater, Poesie, Slam und sogar einige elektronische Texturen. Die Texte sind bissig, roh, prägnant, melancholisch und witzig und beinhalten aktuelle Themen: Enge, Ökologie, Mobbing, Beziehungen, toxische Liebhaber, Bildschirmabhängigkeit… Camilles verschiedene Einflüsse sind spürbar: Gainsbourg, Brigitte Fontaine, Horace Silver, Monk, André Minvielles, Bjork, Portishead, Ravel, Boris Vian, Fiona Apple, Tania Maria… auch wenn dieses Projekt bestätigt, dass Camilles Universum persönlich und einzigartig ist, ohne jemals den Groove, die Trance, den Tanz zu verlieren.

Sie bringt zum ersten Mal und exklusiv die Musiker zusammen, mit denen sie seit mehreren Jahren auf Tournee ist: Minino Garay, argentinischer Perkussionist, der vor allem 20 Jahre lang mit Dee Dee Bridgewater gefilmt hat. Fady Farah, libanesischer Klaviervirtuose, den Camille 10 Jahre zuvor am Konservatorium kennengelernt hat. Christophe „Disco“ Minck, Bassist, Multiinstrumentalist und Komponist von Filmmusik (insbesondere Klapish) und als Gast bei einigen Liedern der hervorragende Trompeter und Flügelhornist Julien Alour.



Die nordamerikanische Künstlerin Josephine Foster (geb. 1974): Sängerin, Multiinstrumentalistin, Songkomponistin, ist bekannt dafür, dass sie archaischen Formen neues Leben einhaucht und die kulturelle Archäologie von Harry Smiths altem, seltsamen Amerika verkörpert. Sie hat ihren trällernden Mezzosopran und ihren interpretatorischen Witz für fast zwei Jahrzehnte selbst produzierter Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

In ihren 20ern, als sie in Chicagos Rock- und Free-Jazz-Szene eintauchte, verblassten die Reste ihrer aufgegebenen Opernambitionen; dann überquerte sie den Atlantik für mehr als ein Jahrzehnt, um sich in der erdigen Glasur des ländlichen Spaniens zu erden. Eine Reihe von Aufenthalten in Nashville, wo sie Aufnahmen machte, trug dazu bei, ihr produktives Schaffen zu formen, Soloalben und Bandalben zu veröffentlichen und eine Vielzahl von Ensembles auf Tourneen rund um die Welt und im Studio zu leiten. Foster schöpft aus spirituellen Quellen jenseits der Grenzen von Raum und Zeit, ihre Auftritte sind hypnotisierend. Eine einzigartige Stimme, die sich mit ihren eigenen anschwellenden Gitarren-, Klavier-, Harfen- und Autoharp-Gesten verwebt, Folk-Art-Songs, die in überraschendem musikalischen Design gesponnen sind, werden oft spielerisch enträtselt. Und obwohl sie das Klavier oder die Orgel bevorzugt, wird sie wahrscheinlich jede Gitarre spielen, die man ihr reicht. Auf ihrem strengen neuen Soloalbum Domestic Sphere tritt Josephine nur mit ihrer E-Gitarre auf und unterläuft dann die übliche Bandbreite ihrer Stimme, um andere Frequenzen und Klänge jenseits der Oberflächenschicht der Songs zu verkörpern. „Seit ich es zum ersten Mal gehört habe, höre ich Domestic Sphere immer wieder. Es schneidet durch jedes schlechte Gefühl, das ich hatte, und schickt mich an einen Ort, an dem ich immer leben möchte, nämlich die Kunst selbst.

Josephine Foster kommuniziert so vollständig mit jedem Klang auf der Platte, mit der Vergangenheit und der Zukunft, mit Tieren und Insekten und Vögeln, mit den zärtlich Verstorbenen und den Lebenden unter uns. Ich sage es nicht leichtfertig: Das Anhören der Platte ist eine transzendente Erfahrung. Es ist ein Exorzismus, einer der einen exorziert.“ Amina Kain 

„KRAFTVOLL UND EXZENTRISCH“ PITCHFORK

„EIN TRAUMHAFTES, EINZIGARTIGES TALENT“ THE GUARDIAN

anschl. DJ Wolfgang Frömberg

Eine Veranstaltung im Rahmen von 15 Jahre Literatur zur Zeit

Wie viele fragende Blicke ich in den letzten 14 Jahren erntete, wenn die Musik der Komplizen der Spielregeln lief? Keine Ahnung. Es waren einige. Aber wer will den Leuten die Überforderung verdenken? Schließlich hat die Band aus Köln auf ihren bisherigen vier Alben, mehreren EPs und Videos sowie nicht zuletzt auf der Bühne niemanden geschont – weder sich noch andere. Außerdem leben wir in einer Zeit, in der Regelbrüche im Pop zunehmend weniger wertgeschätzt werden. Mehr noch: Viele haben bereits vergessen, dass solche Brüche mal ein Qualitätsmerkmal darstellten. In der Welt der Komplizen der Spielregeln dagegen war Pop ohne Brüche nie denkbar. Im Gegenteil: Die Band hat musikalische Felder immer mit den schärfsten Kanten erkundet. Sei es einerseits Post-Punk, verschiedene Spielarten von elektronischer und avantgardistischer Musik, HipHop aber auf der anderen Seite auch die emanzipatorischen Qualitäten von verspieltem Pop. Musik zwischen Die Goldenen Zitronen, Die Türen und Von Spar, zwischen den Talking Heads und Sonic Youth. Dazu ein fordernder Gesang und Lyrik, die Irritationen nicht nur in Kauf nimmt, sondern sogar bewusst sucht. »Workout«, das fünfte Album der Komplizen der Spielregeln, ändert vieles: Die Perspektive des Trios hat sich verschoben. Das Thema des Albums sind Beziehungen und die Arbeit daran. Natürlich wird trotz aller neu gewonnen Klarheit auch »Workout« für Aufregung sorgen, vielleicht sogar für Irritationen. Das soll so sein, das scheint in der DNA der Komplizen der Spielregeln so vorgegeben. Gleichzeitig ist dieses Album so überzeugend gut, dass allen trotz neuerlicher fragender Blicke klar wird: Die meinen das ernst. Das ist Kunst, die hart erarbeitet und abgewogen wurde. »Workout« zeigt, was Pop noch alles (sein) kann. (Christian Steinbrink)

 

Party und Konzert. Präsentiert von Heavy Feelings & King Georg, Support: Rachel

Otis Mensah is a musician and multidisciplinary artist who explores the intersection of poetry and experimental music. Influenced by the rhythmic and expressive freedom of jazz, Otis’s work uses aesthetic language as a tool to address issues of race, identity, gender, and the body. Since being named Sheffield’s first Poet Laureate in 2018, Otis has sold out the debut poetry collection Safe Metamorphosis, to be released by Prototype in 2020, debuted at Glastonbury, We Out Here, and Shambala Festival, and performed with artists including Moor Mother, Nightmares On Wax, Benjamin Zephaniah, Lava La Rue, Mahalia, and Little Simz. Building on previous work and their tenure as Sheffield’s first Poet Laureate, Otis is also a recipient of the Jerwood Arts Live Work Fund and Arts Council England’s Developing your Creative Practice. The versatile creative has collaborated with Arrested Development, among others. The next EP will be released in September via Berlin-based label Lekker Collective.

„As the first hip-hop artists to be awarded the title of Poet Laureate in the UK, they want to use the position to break down barriers, smash the stuffy stereotype and remind people that poetry is for the people.“-The Guardian



Luke Stewart (Bass, Saxofon), Brian Settles (Saxofon), Chad Taylor (Schlagzeug)

Ein zufälliger Beobachter der Musikszene von Washington D.C. könnte leicht den falschen Eindruck gewinnen, dass es dass es vier oder fünf Typen gibt, die zufällig Luke Stewart heißen und die Hauptrollen in den verschiedensten musikalischen Gemeinschaften spielen. In Wirklichkeit ist Stewart ein einzigartiger, unfassbarer Künstler, dessen Arbeit als Bassist, Saxophonist, Produzent, Produzent, Moderator und Allround-Musiker hat das Erbe des Bezirks als Brutstätte für kreative Musik vertieft und erweitert kreative Musik. Angesichts seiner vielen Aktivitäten kann ein einziges Album nur einen kleinen Teil von Stewarts ozeanischem Klangkontinuums erfassen, aber The Bottom bietet einen tiefen Tauchgang in einen besonders einladenden Pool mit seinem lockeren und geschmeidigen Trio mit der Chicagoer Schlagzeuglegende Chad Taylor und dem kraftvollen Saxophonisten Brian Settles aus Washington D.C.. Die Band ist ein hochgradig kohärentes Triumvirat in enger Gemeinschaft und spielt mit der langjährigen, vertrauten Freunden. Losgelöst von einer bestimmten stilistischen Konvention, insbesondere dem Bebop-Format Head-Solo head-Format des Bebop, fühlt sich das Auf und Ab der Musik ganz und gar im Moment an. Während nur zwei der Stücke frei improvisiert wurden improvisiert wurden, durchdringt das Ethos der spontanen Komposition das Album, das sich mit den Konturen einer fortlaufenden Erzählung entfaltet.