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Moderation: Sonja Hempel anschl.: DJ Burakete

Eine Veranstaltung aus der Reihe »Literatur zur Zeit«

Unser Deutschlandmärchen ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.

Preis der Leipziger Buchmesse 2023

»Traditionell wie innovativ queer erzählt, reißt einen diese Einwanderergeschichte mit ihrer Emotionalität und großen politischen Bedeutung von Anfang an mit. Der Roman blickt auf deutsche und europäische Verhältnisse, lässt die Worte zum Himmel fliegen, spart aber gleichzeitig die Demütigungen am Boden nicht aus. Dinçer Güçyeter fängt Geschichten mit einem Netz ein, das feiner gewebt ist als ein Schmetterlingskescher, kann schmerzliche Momente in komische verwandeln und hat uns mit „Unser Deutschlandmärchen“ einen mehrstimmigen Roman geschenkt, dessen poetischer Chor noch weiterklingen wird.«

(Begründung der Jury)

 

Moderation: Julian Brimmers, DJ Support C:Mone

Der Vortrag  wird gefördert von der Initiative Freie Musik E.V.

Amir Abdullah ist eine seltene Art von Musikliebhaber, dessen Leidenschaft für Musik und Verständnis des kulturellen und soziologischen Kontextes seine tiefen Kisten mit klassischen Platten ergänzen. Als selbsternannter Geschichtsbegeisterter und Student der Soziologie wendet Amir sein Wissen auf die Art von Musik und Kultur an, die selten die Anerkennung erhält, die sie verdient und sicherlich auch in den kommenden Generationen fordern wird.

Genau wie viele Jazzmusiker, die Amir im Laufe der Jahre interviewt und dokumentiert hat, ihm alle erzählten, dass ihre Musik damals als unwichtig abgetan wurde, ist Amir Teil der Hip-Hop-Geschichte als Sample-Archäologe, Musikhistoriker, Kompilationskurator und DJ und wird bereits neben seinen Kindheitshelden anerkannt. Als einer der wenigen Hip-Hop-Veteranen, der gleichzeitig Künstler und Manager ist, gräbt Amir Abdullah weiterhin in der scheinbar unerschöpflichen Musiksammlung, zum Nutzen von Sample-Spürern, Disco-Tänzern, Musiknerds und abenteuerlustigen Musikliebhabern weltweit.

Als Musikliebhaber seit er sich erinnern kann, verliebte sich Amir Abdullah zuerst in den Jazz, indem er die umfangreiche Sammlung seines Vaters hörte, die jetzt einen guten Teil seiner beneidenswerten Vinyl-Bibliothek ausmacht.

Beim Handel mit Schallplatten stieß Amir auf Lyman Woodards Album „Strata“ – „Saturday Night Special“ und wurde von diesem mysteriösesten aller Labels fasziniert. Daher reiste er nach Detroit, um mehr herauszufinden. Während seiner Arbeit am Scion iQ Museum-Projekt zur Dokumentation der Geschichte des Labels und seiner Kunst lernte Amir Barbara Cox kennen, die Witwe des Strata-Gründers Kenny Cox, die ihm exklusive Rechte am gesamten Katalog des Labels gewährte. Was Amir ans Tageslicht brachte, ist ein wahrer Schatz an Musik und Kunst – ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte Detroits, das bisher nie vollständig erzählt wurde…



Moderation: Prasanna Oommen

Eine Veranstaltung aus der Reihe Literatur zur Zeit in Kooperation mit Masala Movement

Julia Wadhawans Vater kommt aus Indien, nur Inder will er keiner sein. Zu Hause spricht er Deutsch, liebt Schnitzel und gibt seiner Tochter zu verstehen: Wir sind eine ganz normale, deutsche Familie. Doch das sehen nicht alle so. Zwischen den Zuschreibungen der anderen entwickelt Julia eine Abneigung gegen jede Form von Gruppenzugehörigkeit – bis sie als Journalistin nach Indien reist und das Land sie zwingt, sich zu positionieren. Entlang von Hautfarbe, Religion und Herkunft zeigt die Autorin globale Strukturen auf, die unsere Selbst- und Fremdwahrnehmung mehr bestimmen als Nationalitäten. »Sag mir nicht, wer ich bin« ist das persönliche und engagierte Plädoyer dafür, Vielfalt zuzulassen und dabei Haltung zu finden.

Die Moderatorin, Kommunikationsberaterin und Autorin Prasanna Oommen arbeitet mit ihrem Team an den Schnittstellen von Kultur, Kultureller Bildung, Diversität, Digitaler Transformation und Politischer Kommunikation – in NRW und bundesweit. Sie ist aktives Mitglied und ehemalige Vorständin bei den Neuen Deutschen Medienmacher*innen und war vier Jahrzehnte als Performing Artist und Tanzvermittlerin tätig.

Anschließend: Afterparty mit Masala Movement, DJs: Todh Teri & Manoj Kurian

Eine Veranstaltung aus der Reihe Literatur zur Zeit

Moderation: Simone Schlosser

Und plötzlich dachte ich: Es wäre einmal tatsächlich über ALLES zu schreiben, genau an diesem Ort, an dem für mich erstmal so wenig ist.

Das Dorf, das Flimmern des Internets, die Nachbarskatze, die kleinen Bewegungen, Donald Trump und die Schönheit, Miley Cyrus und Peter Handke, die spielenden Kinder, das Nachdenken über Theater und Literatur, der Himmel über dem Weinberg und das Überleben zwischen den alltäglichen Dingen, schreibend, Tag für Tag – die Heilige Schrift handelt von dem radikalen Versuch, das Leben möglichst vollständig und unmittelbar zu erfassen, mit allen literarischen Mitteln. In einem kleinen Dorf in Frankreich schreibt Wolfram Lotz ein Jahr lang mit, jeden Tag, von morgens bis nachts. Knapp 3000 Seiten. Kurz danach löscht er den entstandenen Riesentext wieder. Dennoch liegen nun über 900 Seiten vor, weil er im Frühjahr 2018, noch während der Arbeit, den Anfang des Textes per Mail an einen Freund geschickt hat.
»Heilige Schrift I« ist das poetische Dokument eines wahnwitzigen Projektes, das sich dem puren Exzess öffnet und dabei zeigt, was es wirklich bedeutet, über die Gegenwart zu schreiben.

Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, wuchs im Schwarzwald auf. Er studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2011 gewann er mit DER GROSSE MARSCH u.a. den Kleistförderpreis und den Publikumspreis des Berliner Stückemarktes. In der Kritikerumfrage von Theater heute wurde er zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Nach dem Erfolg von EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL erhielt er 2012 den Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft und 2013 den Kasseler Förderpreis für Komische Literatur. DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS wurde 2015 zum Berliner Theatertreffen und zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Im selben Jahr erhielt Wolfram Lotz den Nestroypreis für das Beste Stück und wurde in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Dramatiker des Jahres gewählt.

Eintritt: 5 Euro (Nur Abendkasse)

In der 6. Ausgabe von Hooklines werden ausgewählte Texte des kürzlich verstorbenen Musikjournalisten Joachim Ody präsentiert, der als dienstältester Spex-Autor seit der Magazin-Gründung immer die Schnittstellen zwischen U- und E-Musik gekonnt vereint, ja eigentlich mit Brillanz ignoriert hat. Frühere Kolleg:innen werden zudem ihre Erinnerungen teilen, auch jene Musik die Joachim Ody besonders wichtig war. Der frühere Spex-Redakteur Dietmar Dath huldigte ihm einmal in einem Text mit der Bemerkung »eine Ode an den Ody« – ein Beleg, wie sehr Joachim Ody mit seiner besonderen und kenntnisreichen Musikpassion auch andere Autor:innen nachhaltig inspiriert hat. Der Komponist und Gitarrist Albrecht Zummach wird auf der Ukulele mit Begleitung musikalisch diesen Abend ergänzen und als DJ-Team im Anschluss werden Frank Dommert und Georg Odijk von a-Musik für einen ansprechenden Ausklang sorgen.

Hooklines – Stadtkultur reversed. Die Veranstaltungsreihe für Kölner Pop- und Kulturgeschichte wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln.

Konzept & Moderation: Waltraud Blischke

 



DoppelSechs ist das Fußball-Entertainment Projekt des Schauspielers Hendrik von Bültzingslöwen und des Sportjournalisten Ole Zeisler. Ihr Podcast wurde zu den besten Fußball-Podcasts in Deutschland ernannt (11FREUNDE), ihre Liveshows in Hamburg sind legendär und schneller ausverkauft als Hennes vor Anthony Ujah flüchten kann. 

Am 6. Mai treten sie erstmals in Köln auf. Natürlich werden auch die ganz wichtigen Fragen des Weltfussballs analysiert: Wie laufen die Immobiliengeschäfte bei Adil Chihi? Wie revolutioniert Thorsten Fink den lettischen Fußball? Warum hat „das Miracle“ Markus Gisdol noch keine XXL-Statue vorm Kölner Dom?  Schnell Tickets besorgen, denn der Abend wird noch schöner als die Frisur von Maniche!