In memoriam: Ack van Rooyen
Er brachte den Jazz nach Europa. Am 1. Januar 2024 wäre der 2021 verstorbene Ack van Rooyen 94 Jahre alt geworden.
Der Niederländer hat gemeinsam mit seinem Bruder Jerry großen Anteil daran, den Jazz nach Europa gebracht zu haben. Nach Stationen in NY als Student und dem ersten kontakt mit dem Bebop, seinem Studium in Den Haag und seinem Karrierebeginn in Paris war er 1960 Mitbegründer der Bigband des Senders Freies Berlin, wechselte 1966 nach Stuttgart zur SWR Bigband, der Bert Kaempfert Big Band, den Skymasters – bereits 1975 war er Gründungsmitglied des United Jazz and Rock Ensembles und Peter Herbolzheimers Rhythm Combination and Brass.
Sein Spiel auf Trompete und Flügelhorn war – und ist – legendär. Häufig hat er auch in Köln gespielt. Im King Georg hatten wir das Glück, ihn am 08. Januar 2020 hören zu dürfen, kurz nach dem Start unseres Konzertprogramms – und ebenso kurz vor der pandemiebedingten Schließung! Leider hatten wir damals noch keine Idee zu streamen…… Ich werde diesen Abend nicht vergessen, nicht zuletzt wegen der Stunde mit ihm an der Bar nach dem Konzert – zugewandt, überaus freundlich, entspannt, gleichzeitig ernsthaft und klug, selbst beim Bier…
Also deshalb ein anderes Konzert aus dem Bimhuis anlässlich seines 90. Geburtstages, das aber seine Intensität, seine Lyrik, seine Energie auch im hohen Alter deutlich werden lässt (mit Fay Claassen (voc), Paul Heller (sax), Bart van Lier (trb), Peter Tiehuis (g), Juraj Stanik (p), Ruud Ouwehand (b) und Hans Dekker (dr))
Und hier noch ein Interview:
Ein großartiger Künstler und beeindruckender Mensch, der am 18. November 2021 verstarb.
Text: Jochen Axer