Elisa Aseva: »Über Stunden«
Eine Veranstaltung aus der Reihe Literatur zur Zeit, gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln und mit Unterstützung der Bunt Buchhandlungen Ehrenfeld und Modernes Antiquariat
Moderation: Christian Werthschulte
Sie war zu Gast beim Internationalen Literaturfestival Berlin 2020, ehe überhaupt ein Buch von ihr erschienen ist. Als Vertreterin der neuesten digitalen Literaturen hat sie eine leidenschaftliche Anhängerschaft. »Über Stunden« ist ihr erstes Buch, in dem ihr Schreiben in allen Aggregatzuständen in Erscheinung tritt – für die Autorin ein wagemutiges Übersetzen ins Analoge, für den Analog-Leser ein großes Glück.
»Elisa Aseva liest sich wie Worte an den Wänden. Ganz selbstverständlich«, so beschreibt es das Internetmagazin 54books. Ihre Gedichte werden vertont und auf Twitter in Bots verwandelt. Ihre Poesie ist unmittelbar, ihre Statements zeigen klare Kante und gerät sie ins Erzählen, endet es viel zu früh. »Über Stunden« ist die fein komponierte Sammlung ihrer besten Posts, denen man sich überlassen kann, um ihnen über Tage nachzuhängen. Vielleicht länger.
Elisa Aseva veröffentlicht ihre Kurztexte auf Facebook, sie entstehen in Mittagspausen oder Feierabendsituationen und bleiben im Rohzustand: Schreiben als Abschöpfprodukt des Alltags einer ungelernten Arbeiterin. »Am liebsten wäre ich in ein wurzelloses, technikfreundliches kommunistisches Milieu hineingeboren worden, aber ohne allzu viel Streit.«
»Wer Elisa Asevas Texten folgt, bekommt es mit der Unbequemlichkeit des Hier & Jetzt zu tun. Kühl wirken ihre Sätze oft – und doch glimmt in ihnen eine Glut, von der man mehr, mehr, mehr lesen will.« (Katja Kullmann)