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»A Night In Tunisia«

Dizzy Gillespie (tp), Johnny Griffin (ts), Vince Benedetti (p), Alby Cullaz (b), Art Taylor (ds) , Aufnahme aus dem Jahr 1971

A Night in Tunisia« ist ein weiterer Jazz-Standard des Bebop, geschrieben 1942 von Dizzy Gillespie.

Es war die Erkennungsmelodie von Gillespie’s Bebop-Big Band und ist von vielen Künstlern interpretiert worden, am bekanntesten vielleicht durch Charlie Parker, Art Blakey, Ella Fitzgerald und viele andere (auch Manhattan Transfer 1985). Für Gillespie typisch, eine Melodie mit »latin/oriental feeling« zu entwickeln und damit für das Einfließen lateinamerikanischer Rhythmen in den Bebop stilbildend zu werden. 

Aufnahmen aus verschiedenen Dekaden sind interessant, da sie die sehr unterschiedlichen Interpretationen abbilden, ohne  den afro-orientalischen Einfluss in Frage zu stellen sondern wunderbar zu nutzen. Hier etwa Dizzy mit Stan Getz 1978  (Dizzy Gillespie: Trompete/ Barney Wilen, Stan Getz: Tenor Saxofon/ Andy Laverne: Piano/ Rodney Jones: Gitarre/ Mike Richmond: Bass/ Mickey Roker, Billy Hart: Schlagzeug, Percussion), Nizza 1978.

Der 1917 geborene und 1993 verstorbene Dizzy Gillespie ist als Trompeter, Komponist, Arrangeur und Bandleader einen beeindruckenden Karriereweg gegangen. Startend mit Swing-Bands wurde er einer der prägenden Figuren des Bebop und insoweit Integrationsfigur, als er mit lateinamerikanischen, afrokubanischen und afrikanischen Einflüssen jonglierte. Als zunächst Jazz-Intellektueller der 1940er und 50er Jahre änderte er über politisches Eintreten gegen Rassismus und seinen Glauben der Bahai ab den 70er Jahren deutlich sein Auftreten.

Zunächst eine von mir sehr geliebte Aufnahme aus dem Jahr 1966 mit seinem Quintett mit dem großartigen James Moody an der Querflöte und Rudy Collins: Schlagzeug/ Christopher White: Bass/ Kenny Barren: Piano/ James Moody: Alt Saxofon/Flöte.

Sein Fähigkeit, Musikstile und Musiker zusammenzubringen, lässt sich unter anderem mit einem Konzert des »Dizzy Gillespie United Nations Orchestra« aus dem Jahr 1989 belegen. Und auch hier zum Abschluss mit »A Night in Tunisia« Royal (Festival Hall, London 1989)

 00:00:00 – Manteca 00:01:10 – Tin Tin Deo 00:11:08 – Seresta 00:14:38 – Samba For Carmen 00:20:26 – And Then She Stopped 00:28:41 – Moody’s Mood For Love 00:32:44 – Tanga 00:46:17 – Esquinas 00:52:56 – Kush 01:02:02 – Dizzy Shells 01:09:12 – A Night In Tunisia 

Besetzung :

Alto Saxophone, Clarinet – Paquito D’Rivera 
Alto Saxophone, Tenor Saxophone, Flute – James Moody 
Bass – John Lee 
Bass Trombone – Steve Turre 
Congas, Percussion – Giovanni Hidalgo 
Drums – Ignacio Berroa 
Guitar – Ed Cherry 
Percussion – Airto Moreira 
Piano – Danilo Perez Piccolo 
Trumpet, Flugelhorn – Arturo Sandoval 
Tenor Saxophone, Sopranino Saxophone – Mario Rivera 
Trombone – Slide Hampton 
Trumpet – Claudio Roditi, Dizzy Gillespie 
Vocals – Flora Purim


Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.