Benny Green: »Then And Now«
Nach zwei überaus erfolgreichen Trio-Live-Aufnahmen überrascht Pianist Benny Green mit den sehr unterschiedlichen Stilen auf dem vorliegenden Album. Es beginnt mit »Donny Hath a Way« mit Flötistin Anne Drummond als 1970er Jahre Fusion Reminiszenz. Die junge hochtalentierte Sängerin Veronica Swift agiert in »For Regulars Only« mit Scat auf den Spuren von Lambert Hendricks & Ross. »Latin America« führt dann rhythmisch ebendort hin. In »Naturally« klingt Veronica Swift wie eine Cool Jazz Sängerin à la June Christy. Erst »Minor Contention« liefert das virtuose heftig swingende Klaviertrio-Spiel mit Bassist David Wong und Schlagzeuger Kenny Washington, das man seit über 30 Jahren mit Green verbindet. Swift zeigt ihre gesanglichen Qualitäten in der Ballade »Something I Dreamed Last Night« mit Greens sehr geschmackvoller Begleitung, bevor das Trio mit »Wiggin‘« nochmals heftig aufdreht und das Album swingend beendet. Der Titel »Then And Now« deutet darauf hin, dass Green hier seine prägenden Einflüsse in Beziehung stellen möchte mit seinem heutigen Spiel. Die daraus resultierenden Stilwechsel werden nicht jedermanns Sache sein, auch wenn die einzelnen Stücke jeweils für sich überzeugen.
Text: Hans-Bernd Kittlaus