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Christian Sands: »Facing Dragons«

2021, Mack Avenue MAC 1143

Der Pianist Christian Sands, noch keine 30, ist international bekannt geworden durch seine mehrjährige Mitwirkung im Christian McBride Trio. Er ist aber nicht nur im Straight Ahead-Jazz zu Hause, sondern spielt auch gern moderner, etwa mit Bassist Ben Williams. Das vorliegende Album mit acht Eigenkompositionen und dem Beatles-Song »Yesterday« demonstriert seine Bandbreite. Das beginnt in »Rebel Music« mit swingenden Läufen über dem unruhigen Rhythmus von Schlagzeuger Jerome Jennings. Bassist Yasushi Nakamura leitet »Fight for Freedom« ein, bevor einige Gäste einsteigen. Gitarrist Caio Afiune sorgt für etwas Funkiness, Trompeter Keyon Harrold und Saxofonist Marcus Strickland bringen Hardbop-Elemente ein, Sands wechselt zwischen Klavier und Fender Rhodes. Die Perkussionisten Roberto Quintero und Christian Rivera machen aus »Sangueo Soul« eine schnelle Latin-Nummer mit Steel Drums und atemberaubenden Läufen von Sands. »Sunday Mornings« bringt Gospel Feeling mit Sands an Hammond, Klavier und Fender Rhodes. Leicht brasilianisch wird es mit »Samba de Vela«. Nach fast einstündiger virtuoser Tour de Force durch alle diese verschiedenen Musikrichtungen und Stile schließt die CD mit »Rhodes to Meditation« mit Sands solo am Fender Rhodes meditativ entrückt – aber dieser Fremdkörper verschafft dem atemlosen Zuhörer eine willkommene Ruhepause vor dem erneuten Anhören der Scheibe. 

Text: Hans-Bernd Kittlaus