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»Love For Sale«

Vor einigen Tagen spielte Oliver Leicht mit seinem Quartett im King Georg »Love For Sale« (Stream vom 25.01.2022,  ab Minute 22:00) und erinnerte daran, dass Cole Porter bei diesem längst zum Jazzstandard gewordenen Song sowohl Musik wie Text geschrieben hat, ursprünglich für das Musical »The New Yorker« aus dem Jahr 1930. Das Lied war 1930 ein Hit, wurde aber später als zu lüstern empfunden und für Jahrzehnte von den Radiosendern gemieden.

Die älteste Aufnahme mit Text habe ich aus dem Jahr 1931 gefunden, gesungen von Elizabeth Lloyd Holzman alias Libby Holman, die ihrerseits für ihr »buntes« Leben bekannt wurde – aber das ist eine ganz eigene Geschichte

Das Lied wurde vielfach von ganz verschiedenen Künstlern gespielt und interpretiert, sowohl mit wie ohne Gesang. Am berühmtesten dürfte die Miles Davis-Version auf »Kind Of Blue« (Miles Davis Paul Chambers, Cannonball Adderley, James Cobb, John Coltrane, Bill Evans, Wynton Kelly) geworden sein:

Viele große Stimmen nutzten Melodie und Text in sehr unterschiedlichen Versionen. Starten wir mit Ella Fitzgerald:

When the only sound in the empty street, 

Is the heavy tread of the heavy feet 

That belong to a lonesome cop I open shop. 

When the moon so long has been gazing down 

On the wayward ways of this wayward town. 

That her smile becomes a smirk,

I go to work. 

Love for sale, 
Appetising young love for sale. 

Love that’s fresh and still unspoiled, 

Love that’s only slightly soiled, 

Love for sale. 

Who will buy? 

Who would like to sample my supply? 

Who’s prepared to pay the price, 

For a trip to paradise?

Love for sale

Let the poets pipe of love 

In their childish way, 

I know every type of love 

Better far than they. 

If you want the thrill of love, 

I’ve been through the mill of love; 

Old love, new love Every love but true love 

Love for sale. 

Appetising young love for sale. 

If you want to buy my wares. 

Follow me and climb the stairs 

Love for sale. 

Love for sale.

Und machen weiter mit Aretha Franklin aus dem Jahr 1965 (Piano: Teddy Harris Bass: James (Beans) Richardson Drums: Hindel Butts Producer: Clyde Otis Guitar: Kenny Burrell)

Billie Holiday 1952 mit Charlie Shavers (trumpet) Flip Phillips (tenor saxophone) Oscar Peterson (piano) Barney Kessel (guitar) Ray Brown (bass) and J.C. Heard (drums).

Natürlich gibt es auch neuere Versionen, je nach Geschmack mit mehr oder weniger »Pfeffer«, zum Beispiel Sunny Holiday mit Scott Bradlee 

2021 brachte Tony Bennett zu seinem 95. Geburtstag unter dem Titel Love for Sal eeine Doppel-CD gemeinsam, mit Lady Gaga heraus:

Aus meiner Sicht unerreicht aber die Interpretation von Eartha Kitt als der »Königin der Nachtclubs«, hier aus dem Jahr 1966

Und nochmals Eartha Kitt in einer Video-Sequenz aus dem Jahr 2007 von einem Benefiz-Konzert, im Alter von 80 Jahren, ein Jahr vor ihrem Tod:

Nehmen wir zum Abschluss erneut eine Instrumental-Version von Künstlern, die bereits im King Georg gespielt haben, nämlich Julian und Roman Wasserfuhr, hier mit einer Aufnahme zusammen mit Torsten Goods aus dem Jahr 2006


Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.