Switch to english version here
ausblenden
Nächster livestream: Marshall Gilkes Quartett
ausblenden

»Don’t Worry Be Happy«

Heute mal etwas ganz anderes – und vielleicht für den einen oder anderen gar nicht aus der Schublade Jazz. »Don’t Worry Be Happy« ist der Titel eines Liedes des US-amerikanischen Jazzsängers Bobby McFerrin aus dem Jahr 1988. Er transportierte damit für viele die Botschaft des Gurus Meher Baba in Calypso-Form – und erfreute Millionen Menschen.

Here’s a little song I wrote
You might want to sing it note for note
Don’t worry, be happy.
In every life we have some trouble
But when you worry you make it double
Don’t worry, be happy.
Don’t worry, be happy now.
[2]

McFerrin hat in diesem Stück – und anderem – alle Stimmen im a-cappella-Stil durch die Technik des Overdubbing gesungen. Alle  vermeintlichen Instrumente imitierte McFerrin mit seiner Stimme beziehungsweise den Rhythmus mit Fingerschnipsen (auch wenn im Musikvideo Robin Williams und Bill Irwin mitspielen). Für den Song wurde McFerrin bei den Grammy Awards 1989 dreimal mit einem Grammy ausgezeichnet.

Damit wird der Blick auf Bobby McFerrin gerichtet, der am ehesten als Vokalkünstler beschrieben werden kann, mit enormem Stimmumfang und der Fähigkeit, verschiedene Instrumente zu imitieren. Er arbeitete mit einer Vielzahl von bekannten Musikern insbesondere aus dem Bereich des Jazz und entwickelte auch Kompetenz als Dirigent. Berühmt sind seine Improvisationen und unbegleiteten Solo-Konzerte. Derzeit ist er unter anderem Honorarprofessor an der Universität der Künste Berlin. 2020 erhielt er den Titel des Jazz Master der National Endowment for the Arts und damit die höchste Auszeichnung des Jazz in den USA.

Seine enormen Fähigkeiten seien an zwei wunderbaren Beispielen dokumentiert –  zunächst mit einem Improvisationsbeispiel aus dem Jahr 2012 (Millenium Stage):

Und wer sich die Zeit nehmen kann, sollte sein großartiges Konzert aus dem Jahr 2005 in Montreal von Anfang bis Ende anschauen und hören. Und feststellen, dass McFerrin die Gabe hat, hohe künstlerische Qualität mit Performance und Intensität in Richtung Publikum zu verbinden. Womit er eine Fröhlichkeit und tiefe Zufriedenheit bei seinen Gästen erreicht, die nur ein Künstler seiner Klasse erreichen kann. A la bonne heure!


Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.