»Cherokee«
Cherokee« ist ein Jazzstandard, fast ein »Gassenhauer«, den der englische, in den USA lebende Komponist Ray Noble 1938 für seine »Indian Suite« nach seiner Übersiedlung in die USA komponierte. An die Spitze stelle ich eine Aufnahme von Clifford Brown, weil vielleicht die bekannteste Version aus dem Jahr 1955.
Die »Indian Suite« und »Cherokee« griffen schon 1939 Charlie Barnet, Count Basie und Duke Ellington, später auch Lionel Hampton und Stan Kenton auf – etliche Musiker des Bebop folgten. Hier die Swing-Version des Count Basie Orchestra.
Der »Indian Love Song« ist ursprünglich eine Liebeserklärung an eine junge Frau mit indigenem Hintergrund. Ray Noble schrieb auch den Liedtext, der das »Sweet Indian Maiden« preist. Mit leicht abgewandeltem Text hierzu die wunderbare Sarah Vaughan:
Brave Indian warrior,
Since first I met you I can’t forget you,
Cherokee sweetheart!
Child of the prairie,
Your love keeps calling,
My heart enthralling,
You Cherokee!
In the Summertime Of lover time gone by,
From my memory,
So tenderly inside!
My brave Indian warrior,
One day I’ll hold you,
In my arms hold you,
My Cherokee! In the Summertime
Of lover time gone by,
From my memory,
So tenderly inside!
My brave Indian warrior,
One day I’ll hold you,
In my arms I’ll hold you,
My Cherokee!
Bereits Anfang der 1940er Jahre entdeckte auch Charlie Parker das Stück und spielte es häufig wegen seiner interessanten Harmonien. In der Stilistik des Bebop wurde das Stück aber weitaus schneller gespielt als im mit moderatem Tempo versehenen Original als Liebeslied.
Das Stück ist unverwüstlich und wird in den unterschiedlichsten Variationen auch aktuell gerne gespielt. Zwei dieser Beispiele aus den USA :
Zunächst eine junge Band mit Alex Hahn:
Und eine digitale Variante zu Corona-Zeiten unter Leitung des New Yorker Saxophonisten Chad Lefkowitz-Brown – The Chad LB Virtual Big Band
Wir bleiben in New York, aber zurück in die Historie: Wer Lust hat, mehr von Clifford Brown mit seiner großartigen Band (Clifford Brown (tr), Max Roach (dr), Harold Land (tenor sax), George Morrow(b), Richie Powell (p)) aus dem Jahr 1955 zu hören, dem sei die folgende Aufnahme ans Herz gelegt… sie startet mit »Cherokee«…..
Jochen Axer, Unterstützer des King Georg und über die Cologne Jazz Supporters Förderer vieler weiterer Jazz-Projekte, stellt hier jeden Sonntag einen seiner Favoriten vor.