Andrew Collberg/ Support: Marek Johnson
Papercup Label Nacht mit anschl. DJ-Set von Keshav und Earl Orlog
Eintritt: 7 Euro. Tickets nur an der Abendkasse.
Releasekonzert des in Köln lebenden Musikers Andrew Collberg zum Album »A Modern Act«. Unterstützung bekommt Andrew von Marek Johnson aka David Helm, dessen neues Album »At home again, singing« im Oktober bei Papercup erscheint.
Andrew Collberg »A Modern Act«
Das neue Album von Andrew Collberg »A Modern Act« ist eine Sammlung autobiografischer Vignetten und Minigeschichten, die alle scherzhaft in persönlichen Vorurteilen schwimmen. Die ehrlichen und einfachen Klavierballaden, die den ersten und letzten Song einrahmen, dienen als zurückhaltende Klammer für die farbenfrohen Geschichten, die darin erzählt werden. Fröhlich und dunkel, Long Blonde Hair weckt offensichtlich Erinnerungen an Stars mit gebleichtem Haar, die wir alle kennen und liebevoll verachten. Indoor Miners lassen uns genussvoll langsam zu unserem eigenen Downswing walzen. Mit einer Lässigkeit, die auf unheimlich natürliche Weise daherkommt, trifft jeder Song auf A Modern Act direkt auf die Jagd nach der Conditio Humana. Oder besser Bedingungen, Plural, da jedes Lied eine bestimmte „moderne“ Person, Situation oder Beziehung beschreibt. Ultraspezifisch und universell zugleich, das ist die Schönheit dieses Flickenteppichs aus plakativen Darstellungen. „A Modern Act“ wurde zusammen mit Miccel Mohr (History of Sugar, Soho Rezanejad) in Kopenhagen, Dänemark, mit Daily Toliver (Molly Burch) an der Gitarre für den Titeltrack „A Modern Act“ aufgenommen und produziert.
Marek Johnson
Wie aus dem Nichts erklingt David Helms Stimme, als wäre sie ein Geist aus der Lampe, der mit der Gitarre den Weg ins Ohr findet. Die Stimme schreibt die Worte »Take another pill to swallow my fears/ Vanishing in warm vanilla clouds« in die Geschichte ein – das heißt in die Gegenwart einer Welt ohne Verlässlichkeit und voller falscher Gewissheiten. Das absurde Leben bringt die irrwitzigsten Momente, leidenschaftlichsten Verwicklungen und schmerzhaftesten Erkenntnisse hervor. So irrwitzig, leidenschaftlich, schmerzhaft, dass manchmal nur Pillen helfen – oder eben diese Musik. Oder beides. Der nachtaktive, psychedelische Song »Owls«, der die Atmosphäre einer Zeitreise vermittelt, während der das Unbewusste sich in Helms Stimme verflüchtigt, die Welt darum herum jedoch weiter als uneinnehmbare Festung erscheint, führt in die Vergangenheit und in die Zukunft zugleich. Mit »Owls« und seinen Vanillewolken entwirft David Helm einen musikalischen Raum, in dem die Zeit aufgehoben ist. Jenes Zuhause, von dem der Titel des Marek Johnson Albums »At home again, singing« handelt und in dem seine Lieder gesungen werden.