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Caspar van Meel Quintet: »On The Edge«

Oktober 2020, Float Music

Der gebürtige Niederländer Caspar van Meel lebt schon seit vielen Jahren in Essen, wo er bis 2009 bei John Goldsby an der Folkwang Schule studierte. Nach langjährigen Erfahrungen als Mitglied von Bands anderer Musiker*innen wie Laia Genc und Mike Roelofs und zahlreichen Preisen hat der Bassist mit diesem Quintett seine eigene Plattform gefunden, die ihm erlaubt, seine musikalische Konzeption auch als Komponist und Arrangeur umzusetzen. Alle neun Stücke der vorliegenden CD, mit denen er auch ein politisches Statement machen will, stammen von van Meel. Am Anfang steht der Titelsong, der nach einigen prägnanten Akkorden von Pianist Roman Babik von van Meels Bass und Niklas Walters Schlagzeug in eine heftig swingende zeitgenössische Hardbop-Interpretation geführt wird. Babik soliert inspiriert, bevor Tenorsaxofonist Denis Gäbel das Tempo in seinem Solo kurzzeitig rausnimmt, dann aber angetrieben von der Rhythmusgruppe wieder Fahrt aufnimmt. Die Ballade »For Erik« gibt Posaunist Tobias Wember Gelegenheit zu einer gefühlvollen Einleitung, später spielt van Meel ein ausdrucksstarkes Solo, abgelöst von Wembers Solo über der gelungenen Melodie. Das schnelle »Haeccity« swingt dann wieder heftig mit Gäbels souveränem Spiel über van Meels walking bass und Walters Beckenarbeit und Babiks mitreißendem Solo. Die CD endet mit »Bokonon’s Dance«, in dem sich Gäbel und Wember solistisch umtanzen, van Meel und Walter für den rechten Groove Rhythmus sorgen und Babik darüber balanciert. Dieses Album verbindet hohes musikalisches Niveau mit großem Spaßfaktor. Caspar van Meel verdient mehr Beachtung nicht nur als Bassist, sondern auch als Komponist, Arrangeur und Band Leader.

Text: Hans-Bernd Kittlaus